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Mit Klängen und Worten Licht in die Dunkelheit bringen.

„Adventsmusi“ am 10. Dezember 2025 in der Ramsauer Kirche Zum Guten Hirten

Dezember, das bedeutet oft Kälte und bedrückende Dunkelheit – draußen und zunehmend auch drinnen, in den sorgenvollen Herzen der Menschen. Dezember, das bedeutet aber auch Advent – und mit ihm die verheißungsvollen Advents-Veranstaltungen, die Hoffnung schenken und vorbereiten können auf das Licht, das allen Menschen zugesagt wurde.

Ja, so formulierte es auch Pfarrer Christian Gerstner in seiner Begrüßung zur traditionellen „Adventsmusi“ in der Ramsau: Er freute sich, dass so viele Menschen offenbar das Bedürfnis hatten nach adventlicher Musik und stimmigen Texten, um zur Ruhe zu kommen und die heilende Kraft von Tönen und Worten zu erfahren. Das begann ganz konkret mit dem gemeinsam gesungenen alpenländischen Lied „Jetzt fangen wir zu singen an“ – der volle Klang der vielen Stimmen erfüllte den kleinen Kirchenraum, die Herzen der Menschen und gab die wohltuende Atmosphäre des Abends vor.

Im Programm wechselten sich dabei, fein aufeinander abgestimmt, Musik und Texte ab: Stefan Hollrieder hatte für die vier Mädchen des Klarinetten-Quartetts (zwei Annas, Eva und Hannah) passende Weisen zusammengestellt, die sie mit seiner Unterstützung gut und hoch konzentriert spielten. Monika Nestle mit dem weichen, tragenden Ton der Orgel und Bettine Clemen mit den wie Silber glänzenden Tönen ihrer Flöten hatten sich verzaubernde gemeinsame Stücke ausgesucht, wie etwa anfangs ein fröhlich-leichtes Menuett von Mozart über die geheimnisvolle Zwiesprache von Orgel und Flöte bei „Solveigs Lied“ (von Grieg) bis zu Bachs tröstlichem „Schafe können sicher weiden“.

Ähnliches gelang dem „Wartstoa Dreigsang“ der drei Ramsauer Sängerinnen Brigitte Hasenknopf, Regina Hölzl und Johanna Krieger: Sie sangen, einfühlsam begleitet an der Zither von Stefan Hollrieder, etwa von der „staaden Zeit“, vom beginnenden Winter und dem Schneewind – und der tiefen Sehnsucht aller Menschen nach Frieden und Freud’, wie sie ganz ähnlich das alt-vertraute Lied „Langsam kimmt d’Nacht daher“ beschreibt. Aber auch von dem durch Verstand allein kaum verstehbaren Weihnachtsgeschehen sangen sie („Wia soi des sei?“) – und ebenso vom Wissen, dass im Grunde alles Leben aus der Stille und der Tiefe kommt. Die klaren und harmonisch-warmen Stimmen der drei Frauen berührten tief.

Doch auch gesprochene Worte erreichten die Menschen: Martina Allmendinger erzählte die Geschichte vom alten Josef, der mit 80 Jahren nochmals auf seinem Esel nach Bethlehem reiten wollte, leider abgeworfen wurde und dann ihn überraschende Menschen traf. Pfarrer Gerstner hingegen zeigte mit der Erzählung über die Adventsfrau mit ihrer Musik auf, wie wichtig es sei, über allen Sorgen und der Advents-Hektik nicht zu vergessen, dass Weihnachten ein Fest der Andacht, der Stille und der Freude sei, dass dabei Musik verzaubern kann, Seelen wärmen und Ruhe und Vorfreude schenken. Und so wünschte er auch allen, dass nach dem Segen und dem Andachtsjodler die gehörte Musik sozusagen mit nach Hause genommen werden und in den Herzen der Menschen weiter klingen, sie heller und ausgeglichener machen könne. Bei Glühwein, Punsch und Plätzchen (organisiert von Martina Allmendinger und Elke Hübner-Biller) wurde anschließend auch noch dem Körper Gutes getan.

Text: Ursula Kühlewind, Fotos: Günther Kühlewind

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