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Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag

Trost und Hoffung in der Christuskirche
am 20. November 2022

DSC03127aZum Abschluss des Kirchenjahres, am letzten Sonntag vor dem Advent, feierte die Evangelisch-Lutherische Kirche den Ewigkeitssonntag – mit dem die Gläubigen prägenden Gedanken, dass alle Menschen bei Gott geborgen seien, die lebenden sowie diejenigen, die schon vorausgegangen sind. Dieser Gottesdienst wollte daher Trost zusprechen und Hoffnung geben, mit den Lichtern als starke Symbole für das Leben, wie es Pfarrer Dr. Josef Höglauer zur Begrüßung formulierte.

Trost und Ruhe spendeten im sonnendurchfluteten Kirchenschiff schon die warmen Töne der Orgel von Monika Nestle, die seelen-öffnende Flöte von Bettine Clemen, der feine Harfenklang von Karin Fiebig sowie die schönen, hellen Stimmen des Kirchenchores. Nach dem ersten gemeinsamen Lied zogen dann die Kinder unter Leitung von Religionslehrerin Katharina Luibl-Auberger und verstärkt durch eine Gruppe von engagierten Konfirmandinnen hinüber ins Gemeindehaus, um dort Kindergottesdienst zu feiern – auch im Zeichen des Lichtes.

Der nun im Wechsel gesprochene altbekannte Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ hatte schon vielen Generationen davor Trost schenken können, ebenso wie das von Pfarrer Christian Gerstner vorgetragene 5. Kapitel des Johannes-Evangeliums. Die Gemeinde antwortete darauf mit dem Glaubensbekenntnis, von den Musikerinnen übertragen in die hoffnungsvollen Töne eines Mozart’schen Andante.

DSC03134aSowohl Trost als auch Hoffnung bildeten schließlich den Kern der bewegenden Predigt von Pfarrer Gerstner: Jesus sah den Sinn und die Aufgabe seines Lebens darin, keinen Menschen verloren gehen zu lassen, da Gott ihm alle Menschen anvertraut hatte. Am Ende zähle, so Pfarrer Gerstner, auch in den schwierigsten Momenten wie ein Kind vertrauen zu können, dass die so sehr fehlenden Verstorbenen bei Gott geborgen seien; und dass es möglich sei, um Glauben zu bitten, zu beten, ein Vertrauen weit über den Verstand hinaus haben zu können. Die Taufe wie auch die brennende Osterkerze seien die sichtbaren Zeichen für ein solches Vertrauen.

In die tiefe Stille hinein verlas Pfarrer Gerstner die vielen Namen all der im zurückliegenden Kirchenjahr Verstorbenen, Pfarrer Dr. Höglauer entzündete jeweils ein Licht dazu, umrahmt von leiser Orgelmusik und übergeführt in das gemeinsame Bonhoeffer-Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Trost und Hoffnung sollten schließlich auch die Fürbitten für Menschen geben, die unter Terror und Krieg litten. Ein gesungenes Vaterunser, der Segen und das wunderschöne Air auf der G-Saite von J. S. Bach (übertragen von Bettine Clemen auf ihre Flöte) beschlossen den zutiefst berührenden Gottesdienst an diesem Ewigkeitssonntag.

Text: Ursula Kühlewind, Fotos: G. Kühlewind