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Wetter-Wolken wegschieben

Gottesdienst im Garten der Bischofswieser Schöpfungskirche

BW GoDi DSC01672Trotz Sturm und Regen am Morgen blieb Pfarrer Dr. Josef Höglauer optimistisch und baute im Garten hinter der Schöpfungs­kirche einen Altar auf für den „Sonn­tags­gottes­dienst im Freien“. Zusammen mit seiner Prakti­kantin, Julia Litt­mann, und anderen Helfern trug er dann immer noch mehr Stühle ins Freie, denn die Gottes­dienst­besucherInnen hatten sich von den dunklen Wolken am Himmel nicht abschrecken lassen. Die gute musi­kalische Gestaltung dazu übernahm am Keyboard die katho­lische Religions­lehrerin Steffi Witte – gelebte Ökumene, wie Pfarrer Höglauer zu diesem besonderen Gottes­dienst anmerkte.

Schon die ersten Töne am Keyboard schienen die ganze bedrohliche Wolkenwand freundlich zur Seite zu schieben, und so konnte Julia Littmann, Theologiestudentin und seit fünf Wochen Gemeinde-Praktikantin, nicht nur Menschen, sondern auch die Sonne zu ihrem Abschieds­gottes­dienst begrüßen. Littmann übernahm ebenso die Lesung aus dem Markus-Evangelium über die Heilung des Taub­stummen. In der gemein­samen Predigt zeigten Litt­mann und Pfr. Dr. Höglauer klar und persön­lich auf, dass es in dieser Geschichte nicht nur um eine Wunder­heilung ginge, sondern der Text im weiteren Sinne zu verstehen sei: Jesus hatte den Taub­stummen aus der Menge herausgeholt, ihm seinen ganz eigenen Wert zurückgegeben – um ihm dann „die Fesseln“ zu lösen. Der Taubstumme konnte wieder am Leben teilnehmen.

Sowohl Littmann, als auch Pfr. Dr. Höglauer zeigten auf, welche „Fesseln“ die Menschen heute einengen, dass es vielleicht genau darum ginge: zu lernen zuzuhören, über den eigenen Tellerrand zu schauen, zu helfen, am ganzen Leben teilzunehmen. Jesus hatte zu dem Taubstummen gesagt „Effata!“ – „Werde offen!“. Und diesen Wunsch gaben Littmann und Pfr. Dr. Höglauer der Gemeinde als Wunsch an diesem Sonntag mit. Fürbitten für nahe Menschen und auch für die in der Ferne, vor allem in Afgha­nistan, rundeten diesen gelungenen und stärkenden Gottes­dienst ab, der auch mit seinen stimmigen und berührenden Liedern das Lob Gottes in die Welt draußen trug.

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Text: Ursula Kühlewind, Fotos: Günther Kühlewind